Bundesweite Bewerbung startet // Bundesministerin besucht FSJ_digital-Projekt
Zum Auftakt der Bewerbungsphase für das FSJ_digital besuchte heute die Bundesfamilienministerin Dr. Katarina Barley gemeinsam mit der rheinlandpfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer die neue Senior*innenredaktion des Offenen Kanal „OK54“ in Trier, die als FSJ_digital-Projekt entstanden ist.
Zeitgleich mit dem Besuch der Bundesministerin und der Ministerpräsidentin startet der Bewerbungszeitraum für das FSJ_digital. Zehn Wochen lang können sich Freiwillige* aller Träger aus dem gesamten Bundesgebiet für dieses Add-on eines FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) oder FÖJ (Freiwilliges Ökologisches Jahr) bewerben. Ungefähr 100 Freiwillige* können in diesem Jahrgang von einer Projektförderung von max. 1.000 Euro, technischer Unterstützung und einem Zuwachs an Medienkompetenz und ihrer Vermittlung profitieren.
„Das FSJ_digital ist ein Erfolgsprojekt – nicht nur wegen des großen Ansturms auf die Plätze“, sagt Bundesfamilienministerin Dr. Katarina Barley. „Mit den verschiedenen Projekten, wie hier in Trier, hatten wir die Gelegenheit, unterschiedliche Ansätze und Konzepte zu testen. Dabei ist deutlich geworden: Durch den Einsatz von digitalen Medien können sich Organisationen vor Ort ganz neue Zugänge erschließen. Auf der anderen Seite können die Freiwilligen ihre Fähigkeiten in diesem wichtigen Bereich erweitern. Eine klassische win-win-Situation also. Unser Ziel ist es jetzt, dass wir das Freiwillige Soziale Jahr bundesweit um digitale Inhalte und Komponenten ergänzen. Denn das FSJ_digital steigert die Attraktivität der Freiwilligendienste und ist für alle Beteiligten eine große Chance “, so Dr. Katarina Barley weiter.
„Das FSJ_digital ist eine gelungene Weiterentwicklung des klassischen Freiwilligen Sozialen Jahres. Junge Menschen sammeln neue, wertvolle Erfahrungen und bilden sich weiter. Den Umgang mit Medien, aber auch der kritische Blick auf sie, nimmt in der digitalen Welt einen hohen Stellenwert ein. Unabhängige und gut recherchierte Nachrichten sind das Gegengewicht zu Fake News und Propaganda im Netz“, erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Es sei zudem schön zu sehen, wie junge Menschen ihre Fähigkeiten, die sie ganz selbstverständlich in der digitalen Welt lernen, hier an die ältere Generation weitergeben. „Dafür möchte ich dem offenen Kanal herzlich danken“, erklärte die Ministerpräsidentin. Bürgermedien seien eine ideale Plattform, um den verantwortungsvollen Umgang mit Medien zu lernen und sich auszuprobieren.
Die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) und das Kulturbüro Rheinland Pfalz bieten das FSJ_digital an, damit digitale Inhalte in den Jugendfreiwilligendiensten ihren Platz finden, Medienkompetenz als pädagogisches Ziel in der pädagogischen Begleitung verankert wird und digitales Engagement mehr Anerkennung bekommt. Außerdem werden durch die FSJ_digital-Projekte Freiwillige* weitergebildet, die die neuerworbenen Medienkompetenzen dann in ihren Einsatzstellen anwenden und diese und ihre Besucher*innen langfristig und nachhaltig auf unterschiedlichen Ebenen bereichern.
„Kulturelle Bildungsprozesse schaffen Möglichkeitsräume, die durch digitale Kommunikations-, Kunst- und Spielformen in analogen und digitalen Realitäten noch erweitert werden. Deswegen sind Medienbildung und digitale Bildung wichtige Aufgaben der Kulturellen Bildung. Das FSJ_digital passt hier perfekt dazu, weswegen wir uns dafür stark machen. Das FSJ_digital zeigt außerdem, dass durch digitale Projekte neue Formen von Teilhabe geschaffen werden. Denn das Experimentierfeld ist mobil, vernetzend und regt zur Partizipation an. Mit dem FSJ_digital gehen wir einen Schritt in die richtige Richtung.“, betont Prof. Dr. Gerd Taube, Vorstandsvorsitzender der BKJ.
Damit Wissen und Fertigkeiten im Umgang mit digitaler Technik auch weiterhin gemeinwohlorientierten Einrichtungen zu Gute kommen und auch als Teil von Engagement mehr Anerkennung bekommen, hatte das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) die Förderung nach zwei Erprobungsjahrgängen für ein weiteres Jahr auf ganz Deutschland ausgeweitet. Die Zwischenergebnisse der beiden Projektjahre zeigen, dass sich die bewährte Struktur eines Freiwilligendienstes in besonderem Maße als Umsetzungsebene für das Lernen und Handeln in der digitalen Welt eignet und ein Verweben des digitalen und des analogen Engagements sich gegenseitig befruchtet. Mit rund 100.000 jungen Menschen, die jedes Jahr einen Freiwilligendienst im Inland absolvieren, bieten sie ein großes Potenzial für die digitale Agenda der Bundesregierung. Diese Voraussetzungen sollten genügen, um nach dem kommenden Jahrgang eine bundesweite und langfristige Förderung von Projekten mit digitalen Inhalten in den Freiwilligendiensten zu etablieren.
Weitere Informationen
Bis 2018 setzt das Kulturbüro Rheinland-Pfalz in Zusammenarbeit mit der Landesarbeitsgemeinschaft Freiwilligendienste Rheinland-Pfalz und in Kooperation mit der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V. (BKJ) das FSJ_digital bundesweit um. Es wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend als Pilotprojekt gefördert. Das Kulturbüro Rheinland-Pfalz kooperiert als Mitglied im Trägerverbund Freiwilligendienste Kultur und Bildung mit der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V. (BKJ)
Weitere Informationen: http://fsjdigital-rlp.de
Von 2015 bis 2017 wurde das FSJ_digital bereits in Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt umgesetzt. In Rheinland-Pfalz war das Kulturbüro Rheinland-Pfalz in Zusammenarbeit mit der Landesarbeitsgemeinschaft Freiwilligendienste Rheinland-Pfalz dafür zuständig und in Sachsen-Anhalt der DRK Landesverband Sachsen-Anhalt e. V., in Kooperation mit dem DRK-Generalsekretariat. Das FSJ_digital geht auf eine Initiative der SPD-Bundestagsfraktion zurück, sie fand Eingang in den Koalitionsvertrag für die Legislaturperiode, die in diesem Monat zu Ende geht, und ist Bestandteil der digitalen Agenda der aktuellen Bundesregierung.
Kontakt
Jens Maedler
Programmleitung Freiwilliges Engagement
maedler@bkj.de
und
Susanna M. Prautzsch
Leitung Referat Kommunikation und Veranstaltungen
Fon +49(0)30. 48 48 60-18
prautzsch@bkj.de
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