10.03.2020
Woche der Medienkompetenz: Rheinland-Pfalz zeigt sich fit für die digitale Zukunft

Souverän gegen Hass im Netz, fit für Verschlüsselung und kompetent fortgebildet: Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Fachleute aus dem Bereich der Medienpädagogik gaben heute am Otto-Schott-Gymnasium einen Vorgeschmack auf die Bandbreite des Themas, als Bildungsministerin Stefanie Hubig, Birgit Pikowsky – Direktorin des Pädagogischen Landesinstituts – und Marc Jan Eumann, Direktor der medienanstalt rlp das Konzept der ‚Woche der Medienkompetenz Rheinland-Pfalz‘ vorstellten, die von 22. bis 28. Juni erstmals im gesamten Bundesland stattfinden wird.

Die wachsende Rolle digitaler Medien in unserem Alltag macht es deutlich: Der Förderung von Medienkompetenz kommt eine entscheidende Bedeutung zu. Von 22. bis 28. Juni 2020 findet die erste „Woche der Medienkompetenz Rheinland-Pfalz“ statt. Das Konzept der „WMK“ wurde am 9. März in Mainz von den Initiatorinnen und Initiatoren aus dem Ministerium für Bildung, dem Pädagogischen Landesinstitut und der medienanstalt rlp vorgestellt. Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig rief dabei zur Beteiligung an der 1. Woche der Medienkompetenz Rheinland-Pfalz auf:

„Unsere Schülerinnen und Schüler sollen sich sicher in der digitalen Welt bewegen, denn Medienkompetenz und digitale Bildung entscheiden zunehmend über Möglichkeiten zur Teilhabe und werden damit auch zu einer Frage der sozialen Gerechtigkeit. Unsere Schulen bereiten Kinder und Jugendliche auf die Herausforderungen in der digitalen Welt bestmöglich vor. Das Land unterstützt die Schulen und die Lehrkräfte dabei finanziell in erheblichem Umfang. Ob Hass und Hetze oder Fake-News im Netz: Digitale Bildung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die uns alle betrifft. Deshalb freue ich mich, dass wir starke Partnerinnen und Partner an unserer Seite wissen, die Medienkompetenz in und auch jenseits der Klassenräume durch ihr vielfältiges Engagement ermöglichen. Ich bedanke mich bei den Initiatoren und freue mich, wenn wir gemeinsam ein breites Angebot zusammentragen. Machen Sie mit!“, so Bildungsministerin Hubig im Rahmen der Pressekonferenz zur Woche der Medienkompetenz im Otto-Schott-Gymnasium in Mainz.
Die Woche der Medienkompetenz richtet sich auch an Multiplikatorinnen und Multiplikatoren im Bildungsbereich, wie es das Projektbeispiel des Pädagogischen Landesinstituts veranschaulicht: Gemeinsam mit dem Kollegium des Otto-Schott-Gymnasiums präsentierten Mitarbeitende des PL als kompetente Wegbegleiter für Konzepterstellung, Fortbildung, Beratung und Evaluation beispielhaft den Schulentwicklungsprozess auf dem Weg in die digitale Zukunft der Schule. Dr. Birgit Pikowsky, Direktorin des Pädagogischen Landesinstituts, betonte, dass Schulen passgenaue Angebote im PL abrufen können: „Einen einheitlichen Fahrplan in die digitale Zukunft gibt es nicht. Wir möchten Sie einladen und dabei unterstützen, den für Sie passenden Weg zu entwickeln.“

Eine 7. Klasse des Otto-Schott-Gymnasiums erarbeitete bei einem Projekttag mit Medienpädagoginnen und Medienpädagogen von medien+bildung.com, einer Tochterorganisation der medienanstalt rlp, verschiedene Aspekte eines friedlichen Zusammenlebens in einer pluralen, digital geprägten Gesellschaft. Wie pflegt und schützt man die Meinungsfreiheit in einer Demokratie? Wie wehrt man sich gegen Hass im Netz? Welche Rolle spielen die Medien bei der Meinungsbildung? Ihre Ergebnisse präsentierte die Klasse den Medienvertreterinnen und -vertretern und den Gästen mittels medialer Produkte.
Dr. Marc Jan Eumann, Direktor der medienanstalt rlp, stellte den direkten Bezug von Medienkompetenz und Demokratiebildung her: „Teilhabechancen über digitale Medien wirkungsvoll und fair wahrzunehmen, ist eine wichtige demokratische Kompetenz. Meinungsvielfalt und Informationsfreiheit werden im Kontext digitaler Plattformen neu definiert. Mediale Teilhabe ist für alle Menschen von großer Bedeutung und wird bei der Woche der Medienkompetenz mit im Zentrum stehen.“

Die Woche der Medienkompetenz Rheinland-Pfalz: Eine Mitmach-Aktion

Bei der WMK geht es um die Vermittlung eines handlungssicheren, kompetenten Umgangs der Menschen in Rheinland-Pfalz mit digitalen Medien – in der Schule, im Berufsleben, im Ruhestand, in der Freizeit und im Alltag – und um die Sichtbarmachung der vielen Angebote, die es dazu rheinland-pfalzweit für alle Altersgruppen bereits gibt. Den Anfang machen dabei die drei Kooperationspartner und Initiatoren der WMK, das Ministerium für Bildung, das Pädagogische Landesinstitut und die LMK medienanstalt rlp, die mit umfangreichen Fortbildungsangeboten im Bereich Medienpädagogik und Medienbildung unterstützen. Von Anfang an mit dabei sind Partner wie die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, RPR1 und die Verlagsgruppe Rhein Main. Deren Angebote im Rahmen der Woche der Medienkompetenz finden sich bereits auf der interaktiven Landkarte des Internetauftritts. Nun sind weitere Akteurinnen und Akteure dazu aufgerufen, sich mit eigenen Projekten zu beteiligen und diese öffentlich zu präsentieren.
Dies können Medienprojekte an Schulen, ehrenamtlich getragene Produktionen in den Bürgermedien, ein „Digitaler Stammtisch für Seniorinnen und Senioren“ oder Veranstaltungen des „Medienpädagogischen Erzieher/innen Clubs“ (mec) sein. Die Angebote und Projekte richten sich an Bürgerinnen und Bürger aller Altersgruppen vom Kindergartenkind bis zu der Zielgruppe Ü 60, an Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der pädagogischen Arbeit in Schulen, Kitas, Einrichtungen der Jugend-, Erwachsenen- und Seniorenbildung. Veröffentlicht werden die Projekte auf der Aktionslandkarte der Website www.wmk-rlp.de, in den Sozialen Medien, in Newslettern und weiteren Kommunikationskanälen der Beteiligten sowie über die Presse.
Gebündelte Informationen finden alle Interessierten auf der Projektwebsite www.wmk-rlp.de. Wer sich mit einer eigenen Aktion anmeldet, findet im Servicebereich weitere Informationen und Textbausteine für die eigene Kommunikation.

Vom Ohrenspitzer bis zum Digitalbotschafter: Ausblick auf die erste Woche der Medienkompetenz Rheinland-Pfalz

Es ist ganz ruhig im Klassenraum. Alle Kinder der 4b konzentrieren sich auf Lena: „Zschzsch“, zischt sie
in das Mikrofon. Schon ist die Audiodatei „Schlange“ im Ordner auf dem interaktiven Whiteboard zu
sehen. Als nächstes trommelt Anton leise und schnell auf der Handtrommel: Mäusegetrippel. So geht
es reihum weiter. Später verbinden die Kinder gemeinsam mit der Lehrerin Tiergeräusche und
eingesprochenen Text am Computer zu einem kurzen Hörspiel.

Szenenwechsel: Ein Tippen, ein Wischen und schon hat Helga auf ihrem Smartphone den Sender ihrer
Radio-App geändert, denn ihr Besucher Peter hat einen völlig anderen Musikgeschmack als die
Digitalbotschafterin. Aufmerksam sieht der Senior zu, als sie ihm die einzelnen Schritte noch einmal
langsam zeigt und freut sich an den jetzt ertönenden Jazzklängen. Mit Spaß lernt es sich in jedem
Alter einfacher!

Wir leben in einer Informations- und Kommunikationsgesellschaft; die Digitalisierung schreitet in
allen Lebensbereichen voran. Es kommt in allen Lebensaltern darauf an, selbstbestimmt und
souverän Medien nutzen zu können, wie die beiden Beispiele der „Ohrenspitzer“ in der Grundschule
und der aktiven Seniorinnen und Senioren als „Digitalbotschafter“ anschaulich zeigen. Die erste
Woche der Medienkompetenz Rheinland-Pfalz hat zum Ziel, im Zeitraum vom 22. bis zum 28. Juni die
gesamte Bandbreite des Zukunftsthemas Medienkompetenz zu präsentieren, mit zahlreichen
Aktionen und Veranstaltungen in allen Landesteilen, für unterschiedliche Zielgruppen vom Kindesbis
zum Seniorenalter, in und außerhalb von Bildungseinrichtungen.

Die Woche der Medienkompetenz ist eine Initiative des Ministeriums für Bildung Rheinland-Pfalz, des
Pädagogischen Landesinstituts und der medienanstalt rlp. Sie wird von vielen Partnern unterstützt,
darunter der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Rheinland-Pfalz, die
Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, RPR1 und VRM.