Mit der Kamera in den Beruf? Den Freiwilligendienst zur beruflichen Orientierung nutzen
Viele Jugendlichen stehen nach der Schule ratlos vor der Entscheidung welche berufliche Richtung sie einschlagen sollen. Dabei stellt sich nicht nur die Frage, ob eine Ausbildung oder ein Studium der richtige Weg in den Beruf sein könnte. Oftmals mangelt es an der notwendigen berufspraktischen Erfahrung, um sich für eine Laufbahn zu entscheiden. Immer mehr junge Menschen entschließen sich deshalb für den Freiwilligendienst, kurz FSJ.
Neben dem klassischen Dienst in sozialen Einrichtungen gibt es in Rheinland-Pfalz seit nunmehr zehn Jahren die Möglichkeit, sich im Rahmen des FSJ Kultur auch im Berufsfeld Mediengestaltung Bild und Ton zu qualifizieren. Bei den Bürgersendern (OK-TV) und den MedienKompetenzNetzwerken (MKN) ist es möglich, sich ein Jahr lang vor und hinter der Fernsehkamera auszuprobieren und zu lernen, was einen guten Filmbeitrag ausmacht.
Die lokalen Bürgersender bieten dazu vielfältige Möglichkeiten, um den gesamten Herstellungsprozess eines Fernsehbeitrags kennen zu lernen, von der Recherche über die redaktionelle Planung bis hin zur technischen Umsetzung.
Das weiß auch Helen Rademakers zu schätzen, die sich sogar nach ihrem Bachelorabschluss in Filmwissenschaft an der University of Kent für ein FSJ in einem der rheinland-pfälzischen Bürgersender entschieden hat. „Ich möchte gerne in dem Bereich arbeiten. Das Studium war sehr theoretisch mit wenig Raum für praktische Filmarbeit. Deshalb habe ich mich für ein FSJ im OK-TV entschieden“ Die OK-TVs sind spannende Lern- und Ausbildungsorte, denn neben der Arbeit mit audiovisuellen Medien bieten sie den Freiwilligen auch die Gelegenheit, ihr Wissen und ihre Fertigkeiten im Umgang mit der digitalen Technik zu erproben. Dies ist beispielsweise im Rahmen eines FSJ_digital-Projekts möglich.
Davon konnten sich auch Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Bundesfamilienministerin Dr. Katarina Barley bei ihrem Besuch im OK-TV Trier überzeugen. Dort hat die FSJlerin ein beispielhaftes Projekt mit SeniorInnen umgesetzt. Ein Jahr lang hat die junge Freiwillige eine SeniorInnen-Redaktion „Reif fürs Fernsehen“ aufgebaut. Die persönlichen und filmischen Ergebnisse können sich sehen lassen, darin waren sich beide Politikerinnen einig.
Die OK-TVs stellen Bürgerjournalisten nicht nur Ausrüstung und Sendeplätze zur Verfügung, sie sorgen auch für eine fachmännische Ausbildung. Seit vielen Jahren bieten die Bürgermedien für viele Jugendliche eine interessante berufliche Perspektive. Dort lernen angehende Mediengestalterinnen und Mediengestalter Bild und Ton das professionelle Arbeiten mit audiovisuellen Medien. An vielen Standorten spielt auch die medienpädagogische Arbeit mit verschiedenen Gruppen eine große Rolle.
Damit haben die jungen Freiwilligen nicht nur eine gute Entscheidungsgrundlage für ihren Weg ins Berufsleben, so manche(r) ist auch „Reif fürs Fernsehen“.
Möglichkeiten zum FSJ Kultur bieten die OK-TVs in Koblenz, Trier, Kaiserslautern, Idar-Oberstein/Bad Kreuznach, Landau/Haßloch, Speyer, Ludwigshafen, Worms und Mainz an.